Neujahrsempfang "Horizonte 2017"

„Auch wenn wir es nicht euphorisch nach außen tragen – wir können zufrieden sein. Die Wirtschaft läuft gut in Brandenburg.“ Das sagte Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke beim Neujahrsempfang „Horizonte“ der Brandenburger Kammern vor etwa 400 Gästen aus Politik und Wirtschaft. Woidke sieht sein Bundesland als Motor für Ostdeutschland. Dennoch, so Woidke, „heißt es hart dranbleiben, denn uns wird nichts geschenkt“. Nachzuholen habe das Land beim Thema Digitalisierung. Der Breitbandausbau sei in Brandenburg erst unzureichend vorangekommen. „Hier werden wir noch eine Schippe nachlegen“, versprach der Ministerpräsident. Bis 2019 sollen für den Ausbau der Netze 80 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt fließen.

 

Ähnlich positiv schätzte auch Ulrich Müller, Präsident der Industrie- und Handelskammer Ostbrandenburg die wirtschaftliche Situation in den meisten Branchen ein. Auch wenn er an den weiteren Aufschwung glaubt - in unserer globalisierten Welt sei die Lage komplizierter geworden. Mit einfachen Antworten könne man nicht auf Entwicklungen wie den Brexit und den neuen amerikanischen Präsidenten reagieren. Dennoch gebe es keinen Grund, in Depressionen zu verfallen. Alles deute darauf hin, dass sich die stabile Entwicklung fortsetze.

 

Die Begrüßung im Namen des Landesverbandes der Freien Berufe übernahm Dipl.-Med. Thomas Schmidt, langjähriger Präsident und heutiger Ehrenpräsident des LFB anstelle des erkrankten Präsidenten Thomas Schwierzy. Auch für die brandenburgischen Freiberufler bilanzierte Schmidt ein positives Jahr 2016. Seinen kritischen Blick richtet der Zahnarzt auf die europäische Kommission. Von dort kämen viele Signale, die, so Schmidt, „darauf schließen lassen, dass nicht mehr am Gemeinwohl ausgerichtete freiberufliche Interessen, sondern knallharte wirtschaftliche Ziele in den Vordergrund gerückt werden“. Die zunehmende Ökonomisierung mit Kettenbildungen im Gesundheitswesen, Medizinischen Versorgungszentren und Online-Handel im pharmazeutischen Bereich begünstige Kapitalgeber und mache dem Freiberufler um die Ecke starke Konkurrenz. Der langjährige LFB-Präsident warf Brüssel Kurzsichtigkeit vor, wenn es Berufsregeln unter den Generalverdacht stelle, Wirtschaftsbremser zu sein und dabei den Verbraucherschutz außer Acht lasse. So könne man dem Ärztemangel auf dem Land keinesfalls beikommen. Schmidt forderte mehr Ausgleich zwischen Kapitalinteressen und Gemeinwohl sowie bessere Rahmenbedingungen für Freiberufler.

 

Als letzter Redner äußerte sich Dr. Ulrich Hoppe, Hauptgeschäftsführer der Deutsch-Britischen IHK zu dem Thema, das viele exportierende brandenburgische Firmen besorgt: dem Brexit.

 

Rund 400 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Kultur, Sport und dem öffentlichen Leben kamen zum Neujahrsempfang „Horizonte 2017“ in das Kleist Forum nach Frankfurt/Oder. Gastgeber waren die Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam, die Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus, Industrie- und Handelskammer (IHK) Ostbrandenburg, Handwerkskammer Cottbus, Handwerkskammer Frankfurt (Oder) Region Ostbrandenburg, Handwerkskammer Potsdam, Landesapothekerkammer Brandenburg, Rechtsanwaltskammer des Landes Brandenburg, Notarkammer Brandenburg, Steuerberaterkammer Brandenburg, Wirtschaftsprüferkammer in Brandenburg, Brandenburgische Architektenkammer, Brandenburgische Ingenieurkammer, Landeszahnärztekammer Brandenburg, Landestierärztekammer Brandenburg sowie der Landesverband der Freien Berufe Land Brandenburg e.V.

 

Bild zur Meldung: Die Präsidenten und ihre Gäste

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Neujahrsempfang "Horizonte 2017" (24.01.2017)